Abstrakte geometrische Formen in leuchtenden Farben.

Einleitung

Die Digitalisierung verändert das Lernen – auch in der Schweiz. Der Bundesrat verfolgt mit seiner Strategie «Digitale Schweiz 2025» das Ziel, die Chancen des digitalen Wandels in der Bildung zu nutzen. Gleichzeitig zeigt die Forschung, dass künstliche Intelligenz (KI) im Unterricht bereits präsent ist, aber die menschliche Lehrperson nicht ersetzen kann. In diesem Beitrag betrachten wir, welche Rolle KI in der Online‑Nachhilfe spielt, welche Leitlinien Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler beachten sollten und wie Web Lernen KI sinnvoll nutzt.

Aktuelle Trends: Lernen wird digital, individuell und flexibel

Aktuelle Lernstatistiken zeigen, dass Lernen immer digitaler und flexibler wird. KI‑gestützte Werkzeuge ermöglichen personalisierte Lernpfade und Gamification‑Elemente wie Microlearning und interaktive Quizze. Gleichzeitig ist der Schutz von Daten und eine verantwortungsvolle Nutzung zentral. Die EDK betont, dass Kantone Datensicherheit und digitale Kompetenzen in den Mittelpunkt stellen.

Chancen von KI in der Online‑Nachhilfe

KI kann den Unterricht unterstützen, indem sie komplexe Aufgaben erklärt, personalisierte Übungen generiert und Schülerinnen und Schüler rund um die Uhr begleitet. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:

  • Personalisierte Lernpfade: KI analysiert den Lernstand und passt Übungen individuell an.
  • Sofortiges Feedback: Schülerinnen und Schüler erhalten direkt Rückmeldungen zu ihren Lösungen.
  • Gamification: Lernende können spielerisch Fortschritte verfolgen, was die Motivation steigert.
  • Inklusion: KI‑Tools können sprachliche Hürden überwinden und auch DaZ‑Lernende unterstützen.
    Diese Chancen können jedoch nur genutzt werden, wenn KI als Ergänzung und nicht als Ersatz der Lehrperson verstanden wird.

Leitlinien für den verantwortungsvollen Einsatz

Damit KI in der Online‑Nachhilfe zum Lernerfolg beiträgt, sollten folgende Leitlinien beachtet werden:

  1. Menschliche Interaktion bleibt zentral: KI unterstützt, ersetzt aber nicht die Lehrperson.
  2. Datensicherheit gewährleisten: Alle eingesetzten Tools müssen datenschutzkonform sein; der Zugriff auf Lernfortschritte sollte transparent sein.
  3. Lehrplan 21 berücksichtigen: Inhalte müssen sich am Lehrplan 21 orientieren und schulische Kompetenzen fördern.
  4. Fairness und Chancengerechtigkeit: KI darf keine Lernenden benachteiligen; Algorithmen müssen transparent und frei von Bias sein.
  5. Medienkompetenz stärken: Lehrpersonen sollten mit Schülerinnen und Schülern reflektieren, wie KI funktioniert und wo ihre Grenzen liegen.
    Der Kanton Zürich etwa formuliert Leitsätze, wie KI im Unterricht und in der Beurteilung eingesetzt werden kann.

Web Lernen: KI sinnvoll nutzen

Web Lernen bietet verschiedene KI‑gestützte Lerntools an, die den Unterricht ergänzen und den Lernprozess individueller gestalten. Einige Beispiele:

  • KI‑gestützter Mathematik‑Assistent: Dieses Tool kombiniert einen intelligenten Taschenrechner mit schrittweisen Erklärungen und OCR‑Funktionalität, um mathematische Probleme zu lösen. Lehrpersonen können es im Mathematikunterricht gemäss Lehrplan 21 einsetzen, um Kompetenzen wie Problemlösen und mathematisches Argumentieren zu fördern.
  • KI‑Vokabeltrainer: Mit Foto‑zu‑Karteikarte, automatisch generierten Kontext‑Sätzen und intelligenter Aussprache erleichtert dieses Tool das Sprachenlernen. Es unterstützt Fremdsprachenunterricht im Zyklus 2 und 3 und hilft DaZ‑Lernenden.
  • Quizmaster: Dieses Spiel bietet spannende Fragen aus verschiedenen Kategorien und steigert die Lernmotivation. Es eignet sich für Wiederholungen und ermöglicht es, Wissen spielerisch zu testen.
    Alle Tools respektieren den Datenschutz und folgen den schweizerischen Tarifen. Sie sind so konzipiert, dass sie den Unterricht ergänzen und die Kompetenzen aus dem Lehrplan 21 abdecken.

Ausblick

Mit der Weiterentwicklung von generativen Sprachmodellen wie dem kürzlich vorgestellten offenen Schweizer LLM «Apertus» wird KI in der Bildung noch leistungsfähiger. Es ist jedoch wichtig, dass Schulen und Lernplattformen wie Web Lernen weiterhin Transparenz, Datenschutz und pädagogische Qualität in den Vordergrund stellen. KI kann den Unterricht bereichern und individualisieren – sie ist aber nur dann erfolgreich, wenn sie von kompetenten Lehrpersonen begleitet wird.

Bemerkungen

Schreiben Sie einen Kommentar

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse ein, Sie erhalten einen Link, um ein neues Passwort per E-Mail zu erstellen.